Hochschulwahlen: Wieso geht niemand hin?

Moderation: Steven Hartig Redaktion: Dorian Lehmenkühler Ingrid Rogalski Gäste: Andreas Hermwille

Stellt euch vor, es ist Bundestagswahl, aber nur 10 Prozent der Leute gehen hin. Unvorstellbar, oder? Es wäre ein ziemlicher Skandal: Was soll das für ein Parlament sein, das nur von 10 Prozent aller Wahlberechtigten gewählt wurde? Doch was wir beim Bundestag unvorstellbar finden, ist an unserer Uni jedes Jahr Realität – und zwar beim Studierendenparlament.

Nur knapp jede*r zehnte Studierende*r ist in den letzten Jahren zur Stupa-Wahl gegangen. Aber warum eigentlich? Antworten darauf liefert Andreas Hermwille. Er ist ehemaliger Chefredakteur von Hertz 87.9 und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Hochschulpolitik. Vor zwei Jahren hat er genau dazu einen Text geschrieben für die sozusagen, ein Studierendenmagazin an unserer Uni: “Wieso geht niemand wählen?”

Im Gespräch erklärt er, warum das Studierendenparlament kein “entscheidungsoffener Ort” ist und wie große Soziologen wie Max Weber auf universitäre Wahlen blicken. Außerdem beantwortet Andreas Hermwille die Frage, wie sich die Beteiligung an der Stupa-Wahl wirklich erhöhen ließe und ob seines Erachtens die absehbar sinkende Wahlbeteiligung im Juli eigentlich ein Problem ist.

Die diesjährigen Wahlen an der Uni Bielefeld finden vom 12. bis zum 14. Juli 2021 täglich zwischen 10 und 15 Uhr im mittleren Hallendrittel des Universitätsgebäudes statt. Gewählt werden in der Gruppe der Studierenden nicht nur das Studierendenparlament, sondern auch die Vertreter*innen des Senat, der Fakultätskonferenzen, der BiSEd-Konferenz, der Fachschaft Jura sowie die SHK-Beauftragten. Die Frist für Briefwahlanträge ist bereits abgelaufen.