Liebe – ein Auslaufmodell? Soziologische Perspektiven

Gäste: Barbara Kuchler

„What is love?“ fragte Anfang der 1990er der Sänger Haddaway. Die Soziolog*innen Mabel A. Elliot und Francis E. Merrill würden darauf antworten: Die romantische Liebe ist eine reine Illusion. Die Emotionssoziologin Eva Illouz hält sie stattdessen für ein Konsumprodukt. Den einen Menschen zu finden, den man liebt und mit dem man ein ganzes Leben zusammenbleibt, ist aber in der Gesellschaft als Ideal immer noch tief verankert. Hertz 87.9-Redakteurin Melanie Katschko hat darüber mit der Soziologin und Systemtheoretikerin Barbara Kuchler gesprochen. Sie erzählt im Interview, dass sie die Institution der romantischen Liebe für alternativlos hält, also die Idee einer mehr oder weniger irrationalen, nicht nutzenorientierten Beziehung. Für Kuchler gebe es aber sowohl Licht- als auch Schattenseiten bei einer romantischen Beziehung – ein zweischneidiges Schwert.