Warum die Polizei nicht die Lösung, sondern (oft) das Problem ist

Moderation: Mira Riegauf Steven Hartig Assistenz: Anna Klokau

Die Polizei – sie sorgt für öffentliche Sicherheit, klärt Verbrechen auf, bringt die Mörder*innen und Vergewaltiger*innen hinter Gitter und ist schlichtweg ein Grundpfeiler unserer Demokratie. So kennen wir die Polizei aus Film und Fernsehen.

Doch Rassismus, Polizeigewalt und rechtsextreme Netzwerke kratzen neuerdings weltweit immer stärker am Image der Polizei.

Und das Buch “The End Of Policing” könnten wir vielleicht als Sargnagel der Polizei bezeichnen – das Ende der Polizei bzw. der Polizeiarbeit. Geschrieben und veröffentlicht hat es der New Yorker Soziologie-Professor Alex Vitale schon 2017. Doch so richtig bekannt wurde es erst nach den US-weiten Protesten gegen Polizeigewalt im Juni. Worum es in dem Buch geht, wird schon auf dem Cover deutlich:

„The problem is not police training, police diversity, or police methods.
The problem is the unprecedented expansion and intensity of policing in the last forty years,
a fundamental shift in the role of police.
The problem is policing itself.“

Das Problem soll die Arbeit der Polizei selbst sein. Doch die Polizei abzuschaffen – “The End Of Policing” – klingt für viele erstmal vollkommen absurd.

Wie der Soziologie-Professor Alex Vitale, der sich seit Jahrzehnten mit der Polizeiarbeit in den USA beschäftigt, zu dieser Behauptung kommt, erklärt Hertz 87.9 Wissenschaftsredakteur Steven Hartig, der das Buch für Euch gelesen hat.

Die Analysen des Soziologen stellen jedenfalls vieles in Frage, was wir bisher dachten über Kriminalität und ihre Bekämpfung zu wissen. Eine Debatte, die uns sicherlich auch in Deutschland noch bevorstehen wird.

“The End Of Policing” ist im Verso-Verlag erschienen und gedruckt zur Zeit nur schwer zu bekommen. Das E-Book bekommt ihr aber aktuell für knapp 4 Dollar. Auch in der Bielefelder Universitätsbibliothek könnt Ihr das Buch ausleihen.