Evolutionsdruck hat die Lepra “besiegt”

Natürliche Selektion, Auslese und Evolutionsdruck – das sind Begriffe, die man mit der Entwicklung von Tierarten über die Jahrhunderte assoziiert. Nach einer Studie von der Universität Syddansk in Dänemark hat aber die Leprakrankheit eine ähnliche Wirkung für die Menschen gehabt – und zwar noch bis in die Neuzeit hinein.

Die Lepra hat, so die Forschenden, besonders Menschen mit einem bestimmten mutierten Immun-Gen befallen. Weil Lepra für die Betroffenen meist tödlich war und diese vor ihrem Tod von Gesunden, nicht betroffenen Menschen separiert wurden, wurden immer weniger Nachkommen mit der Genmutation gezeugt. Als die Lepra im 16. Jahrhundert plötzlich aus Europa verschwand, waren die Menschen mit der Genmutation also schlicht ausgestorben. Für die Studie haben die Forschenden die DNA von knapp 300 Skeletten untersucht.