Tendenzen von Geschlechterdiskriminierung in der Wissenschaft

Forschende wollen ihre Forschungsergebnisse veröffentlichen. Dazu legen sie ihre Arbeiten wissenschaftlichen Zeitschriften vor. Die Herausgeber dieser Zeitschriften, Editoren genannt, lassen die Arbeiten dann von Gutachtern prüfen. Die Editoren wählen dabei die Gutachter selber aus. Und hier zeigt sich: Männliche Editoren neigen dazu, ausschließlich männliche Gutachter auszusuchen. Damit seien Wissenschaftlerinnen noch weniger am Publikationsprozess beteiligt, als sie es ohnehin schon sind, aufgrund ihres geringen Anteils in der Forschung. Zu diesem Ergebnis kamen Forschende in einer internationalen Studie unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation, nachdem sie die Daten von 40 000 veröffentlichten Fachartikeln ausgewertet hatten.
Die Ergebnisse der Studie sollen Editoren dazu aufrufen, ihre Methoden in der Vergabe von Gutachten zu überprüfen. Schließlich sollte grade die Wissenschaft ein Beispiel für geschlechtsneutrale Arbeit sein, so die Herausgebenden der Studie.