Arbeitsgruppe soll Streit um digitale Semesterapparate lösen

Im Streit um die Nutzung der digitalen Semesterapparate an Hochschulen gibt es wieder Bewegung: Laut der VG Wort soll gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonferenz und der Kultusministerkonferenz eine Arbeitsgruppe gebildet werden. Ziel der Arbeitsgruppe soll es sein, die Nutzung der digitalen Semesterapparate über das Jahresende hinaus zu gewährleisten. Außerdem soll bis zum 30. September 2017 eine “praktikable Lösung” für die Hochschulen gefunden werden, mit der dem Urteil des Bundesgerichtshofs Rechnung getragen wird.

Ob das bedeutet, dass die Forderung nach einer Einzelabrechnung jetzt bis zum 30.09.2017 ausgesetzt wird, konnte uns bis jetzt (09.12.16, 16:05 Uhr), von der VG Wort weder bestätigt noch dementiert werden.

Die Forderung nach Einzelabrechnungen über alle urheberrechtlich geschützten, digitalen Texte, sind der Ausgangspunkt des Streits zwischen der VG Wort und den Hochschulen. Die VG Wort hat zwar das Recht auf eine solche Einzelabrechnung, wie der Bundesgerichtshof im 2013 erklärt hat, aber die Hochschulen beschreiben den Aufwand, den diese kosten würde, bisher als zu groß. Deswegen hat auch die Universität Bielefeld erklärt, den Vertrag, der die Einzelabrechnung aller digitalisieren, urheberrechtlich geschützten Texte vorsieht, nicht zu unterschreiben. In der Konsequenz hätte zum 01. Januar das Angebot digitalisierter Texte eingestellt werden müssen.

Sollte die Arbeitsgruppe mit den Verhandlungen Erfolg haben, könnte das verhindert werden.