Bild: Gábor Wallrabenstein
Zum 2. Todestag von Mario Sarcletti
Die Redaktion von Hertz 87.9 trauert um Gründungsmitglied, Kollegen und Freund Mario A. Sarcletti.
Am Abend des 26. Januar 2016 ist Mario nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Mario hat unseren Sender von Anfang an begleitet. Er verkörperte einen Journalismus mit starker Haltung und war uns ein Beispiel dafür, dass Objektivität und Persönlichkeit keinen Widerspruch darstellen. Vielen von uns, die bei Hertz 87.9 Radiojournalismus gelernt haben, hat Mario als Vorbild gedient. In der Hochschulpolitik und im Kampf gegen Rechts hat seine journalistische Arbeit Maßstäbe gesetzt. Es ist gute Arbeit, wenn man den Mächtigen ans Bein pinkelt – das haben wir von Mario gelernt.
Tschüss, Tschau, Baba.
Wir wollen auf dieser Seite Erinnerungen an Mario sammeln
Mario am 29. Mai 2015 bei einem Studiogespräch zur Deutschen Alternativen Meisterschaft
Sondersendung mit Feine-Sahne-Fischfilet im September 2013
Interview von Tim Jauer mit Mario zur Wilden Liga
Fairplaypokal für “Laufen solln die andern” beim Wilden Winter 2011 (Foto: Westfalen-Blatt durch Ralf Palmisano)
Mario mit Andreas Zick, April 2014
Das Interview mit Andreas Zick Teil 1
Das Interview mit Andreas Zick Teil 2
Bei einer Buchvorstellung zu „Der Schloßhof – Gutshof • Gasthaus • Jüdisches Lager“ 2012 (Foto: Gábor Wallrabenstein)
Mario während einer Raucherpause der Redaktionssitzung der “Viertel” (Foto: Gábor Wallrabenstein)
Hertz an Hertz (die Satireshow): Mario als “Arnie Weißenegger” zur “Verschwörungstheorie der Woche – Chemtrails”
Mario in einem Kollegengespräch über Südafrika und seinen Aufenthalt dort
“Mein erster Zusammenstoß mit Mario war denkbar kurz: Er hat mich aus dem Prüfungsamt geschmissen! Unsere Meinungen, wer mein BA-Transcript zu ordnen hätte, passten nicht zusammen.
Relativ unzufrieden habe ich das dann selber erledigt. Wenig später haben wir uns auf der Radrennbahn wieder getroffen und von Stund’ an war der ansonsten eher unerquickliche Gang zum Prüfungsamt immer eine längere Angelegenheit, bei der wir uns über unseren Intimfeind (die “Grashüpfer”), die Wilde Liga im Allgemeinen, Arminia oder St. Pauli austauschen konnten.
Mario hat meinen Weg im Studium und danach in der Lehre immer verständnisvoll und hilfsbereit begleitet. Da wo Kritik angebracht war, hat er sie offen geäußert. Das ist eine Eigenschaft, für die ich ihm dankbar bin und für die ich ihn bewundert habe.
Mario, Du wirst mir fehlen!”
Klaus Schroeder
“Ich persönlich fand sein Engagement durch und durch total bemerkenswert. Ob beim Kampf gegen Rechts, bei der Hochschulpolitik oder beim Radiomachen.
Ich sehe Mario beim Kickern, Feiern, Lachen, Ausrasten. Auf der Radrennbahn oder im Ajo, vor dem Schnittrechner oder beim Moderieren. Beim Erklären, wie der MD-Rekorder funktioniert, wenn Neue zu Hertz kamen – da wurde er nicht müde, das x-te Mal von vorne zu erklären. Kaffeetrinken. Carnival der Culturen-Schalten. …
Die Stimme noch im Ohr. Alles Liebe, Mario – ich hoffe, du kannst es spüren, wie viele Menschen gerade an dich denken.”
Jenny
“Mario Sarcletti war ein Mensch mit Charakter. Er war mit Sicherheit nicht der freundlichste Mitarbeiter im Prüfungsamt, aber er war ehrlich und fair. Und er war mit ganzem Herzen Sozialist – was mich durchaus beeindruckt hat-.
Mario war ein guter und hilfsbereiter Kollege bei Hertz 87,9.
Allen Freunden und Angehörigen mein herzliches Beileid.”
Charlotte Tölle
“Als ich im SoSe 2013 als LBA an der Uni Bielefeld anfing, war ich schnell mit den diversen Bestimmungen der alten und der neuen Prüfungsordnung konfrontiert. Mit welcher Frage ich auch zu Mario Sarcletti kam, immer bekam ich schnelle und umfassende Hilfestellungen. Er trug so auch maßgeblich dazu bei, dass ich mich in Bielefeld wohl fühlte, und dass Kollegialität nicht nur ein Wort ist. Ich erlebte mit ihm eine sehr gute Teamarbeit, ohne die vieles viel komplizierter gewesen wäre. Das lief alles per Mail und Telefon. Persönlich trafen wir uns nur dreimal zufällig unterwegs in der Uni und waren sofort in ein nettes Gespräch vertieft. Die Nachricht von seiner schweren Krankheit traf mich so sehr persönlich, und die seines Todes dann auch.”
Michael A. Schmiedel
“Lieber Mario,
an meinem ersten Tag in der Uni im Herbst 1998 hab ich mit dir am Unifunk-Stand gesprochen und von da an hast du mich immer gegrüßt. Dadurch hab ich mich ein bisschen willkommener in der großen und fremden Uniwelt gefühlt! Mein DaF-Studium hat sich schon gelohnt wegen deines unglaublich engagierten Tutoriums – Dank dir hab ich so gut in der blöden Linguistikklausur abschnitten! Im Dezember 2000 traf ich dich an einem Abend zufällig unter der Unterführung im Westen. Du warst ganz aufgeregt und überglücklich: Hertz 87,9 ist auf Sendung gegangen! Da wusste ich, dass ich da auch mitmachen will. Dank deiner Ermutigung und Unterstützung hab ich mich getraut, das HoPo-Ressort zu leiten!
Neben diesen Ereignissen trage ich so viele berührende Momente mit dir in mir – Gesprächen auf Augenhöhe, Lachen und Tanzen zu Chumbawamba, politischen Inspirationen und ganz viel Herzenswärme! Mario, DANKE für alles, du fehlst – so sehr!!!
Astrid Henn