Meinungsfreiheit an Unis: Wer darf hier was sagen?

Moderation: Helen Bielawa Redaktion: Steven Meier Max Bartels

Mit dem aktuellen Semester ist in Deutschland eine Debatte um Meinungsfreiheit an Hochschulen gestartet. Auslöser waren Vorlesungen von Bernd Lucke, der 2013 die AfD mitgegründet hatte. 2015 ist er wieder aus der AfD ausgetreten und ist in diesem Jahr auch nicht wieder ins Europaparlament gewählt worden – also ist er in seinen alten Job zurück, als Professor an der Uni Hamburg.

Das fanden viele Studierende in Hamburg nicht ok und haben gegen die Veranstaltungen protestiert – einige vor dem Hörsaal, andere im Hörsaal. Damit haben sie bei Luckes ersten beiden Vorlesungen dafür gesorgt, dass sie abgebrochen werden mussten. Seitdem hat er unter Polizeischutz Vorlesungen gehalten.

Die Uni Hamburg findet diese Art zu protestieren nicht angemessen. In einem Statement zu den Vorfällen heißt es:„Die Störungen der Vorlesungen von Prof. Lucke verurteilt das Präsidium nachdrücklich aufs Schärfste. Es ist unter keinen Umständen hinzunehmen, dass die Freiheit von Forschung und Lehre in irgendeiner Form beeinträchtigt wird und Beamte der Freien und Hansestadt Hamburg an der Ausübung ihrer Amtspflichten gehindert werden.“ Auch der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz meint, dass ein Professor seine Dienstaufgabe erfüllen soll und kann, unabhängig von seiner politischen Meinung.

Wir haben mit Nadia gesprochen, die an der Universität Hamburg Sozialwissenschaften studiert und gegen die Bernd Lucke als Hochschulprofessor demonstriert hat.

Auch mit dem Vorsitzenden des RCDS Deutschland, Sebastian Mathes, haben wir über die Vorfälle diskutiert. Er meint, dass die Proteste gegen Lucke zeigen würden, dass die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland in Gefahr ist.

Hertz 87.9-Hochschulpolitik-Redakteur Max Bartels hat die Situation kommentiert: