

Tag der Befreiung
Heute vor 80 Jahren begann mit der bedingungslosen Kapitulation das Ende des zweiten Weltkrieges. Einige europäische Länder feiern diesen als Tag der Befreiung. In Deutschland wird am 8. Mai bundesweit den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Wie in Bielefeld, an der Universität oder der HSBI an den Tag erinnert wird, haben sich unsere Ressortleitungen angeschaut.
Internationale Studierende engagiert zum Tag der Befreiung
Internationale Studierende sind in diesem Jahr eingeladen, ihre Perspektiven einzubringen und aktiv mitzugestalten. Viele internationale Studierende engagieren sich aktiv in der Bielefelder Erinnerungskultur. Organisationen wie das Bielefeld International Student Network (BISN) oder der Verein zur Förderung internationaler Studierender in Bielefeld (ViSiB) ermöglichen Austausch, Begegnung und soziale Projekte. Zwei Studentinnen aus Vietnam und den Philippinen wurden kürzlich für ihr Engagement in OWL ausgezeichnet – ein Zeichen dafür, wie wichtig internationale Perspektiven für unsere Gesellschaft sind.
Kulturveranstaltungen am 8. Mai
„Zukunft braucht Erinnerung“ – Unter diesem Motto können sich heute ab 18 Uhr Interessierte im Alten Rathaus Bielefeld versammeln. Eine bunte Mischung aus Musik, Literatur und Kunst ruft zum Erinnern an die Befreiung vom Nationalsozialismus auf. Verschiedene Formate, diverser Vereine, Initiativen und Einrichtungen, ermöglichen es den Besucher*innen, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Besonders junge Menschen sollen sich von dem Programm angesprochen fühlen, um den Mut zu entwickeln, sich mit Geschichte und Möglichkeiten des Engagements zu beschäftigen.
„Geraubt. Entwurzelt“ – so heißt die neue Bildungsausstellung, die heute im Historischen Museum Bielefeld eröffnet. Sie beschäftigt sich mit Kindern, die während des zweiten Weltkrieges zwangsgermanisiert wurden. Die Ausstellung stellt zudem Bezüge zu aktuellen Geschehnissen her. Bis zum 24. Mai könnt ihr die Ausstellung besuchen. Tickets gibt es ab 3€.
Lesung am Rathausplatz – Vor dem alten Rathaus kann man ab 15:30 Uhr verbrannten Texten lauschen. Bielefelder*innen, Schüler*innen und Mitglieder des Kunstforums bi-owl e.V. lesen Texte verschiedener Autorinnen, deren Bücher von den Nationalsozialist*innen verbrannt wurden. So wird Autorinnen Raum gegeben, die in Vergessenheit geraten sind. Die Veranstaltung wird mit Akkordeon und Gesang musikalisch begleitet.
HSBI zeigt Flagge
„Als feierliche Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und damit auch an das Ende des Martyriums so vieler unschuldiger Opfer, als Zeichen der Befreiung von der Tyrannei, als Ausdruck des Gedenkens an die vielen Millionen Getöteten und als Mahnung, dass so etwas nie wieder geschehen darf, hat die Hochschule Bielefeld heute mit der NRW-, der Deutschland- und der EU-Fahne geflaggt.“ – erklärt Pressesprecher Lars Kruse von der HSBI gegenüber Hertz 87.9.
„Durch unsere Verfasstheit, festgelegt in der Grundordnung der Hochschule Bielefeld mit ihren demokratischen Prinzipien, und durch unseren gesetzlichen Bildungsauftrag in Lehre, Forschung und Transfer sowie durch unser Bekenntnis und unser Eintreten für Vielfalt und Chancengleichheit hoffen wir einen Beitrag zu leisten für die Festigung der Strukturen des demokratischen Rechtsstaats und mithin auch dafür, dass so etwas wie die Shoa nicht erneut geschehen kann.“
Gedenken an den Widerstand
Die Hermann-Kleinewächter Straße wird am 15. Mai zum Ort des Erinnern. In der Nähe der Bahnhaltestelle Dürkopp Tor 6. soll eine Gedenktafel an eine Gruppe hingerichteter Widerständler gedenken, die bei Dürkopp und Benthler gearbeitet haben. Einer von ihnen soll ausländische Radiosender gehört und die Informationen weitergegeben haben, was zu seinem Todesurteil führte. Die Widerständler wurden beispielsweise wegen Rundfunkverbrechen, Hochverrat und Wehrkraftzersetzung hingerichtet.
Wenn ihr tiefer in die nationalsozialistische Geschichte Bielefelds eintauchen möchtet – Das Onlineportal „Spurensuche Bielefeld 1933-1945“ schafft einen Raum für das Erinnern an die nationalsozialistische Verfolgung in Bielefeld.