“Bei Bildungschancen ist die soziale Klasse viel wirkmächtiger als das Geschlecht”

Moderation: Steven Hartig Redaktion: Paloma Schlichting Thomas Rademacher Gäste: Christina Möller

48.000 Professor*innen [Anm. d. Red.: In der Audioversion wird fälschlicherweise die Zahl 38.000 genannt] gibt es in Deutschland. Doch nur ein Zehntel von ihnen stammt aus einer Arbeiter*innenfamilie. Eine riesige Ungleichheit in der Wissenschaft – und auf die versucht jetzt ein Buch aufmerksam zu machen: „Vom Arbeiterkind zur Professur. Sozialer Aufstieg in der Wissenschaft“.

Ob uns eine Wissenschaftskarriere gelingt – das hänge nicht nur von unserer Leistung ab, so eine zentrale Aussage des Buches, sondern immer noch stark von dem Elternhaus, aus dem wir stammen –  von unserer sozialen Herkunft.

Mit Christina Möller, eine der Herausgeber*innen, konnte Hertz 87.9 Wissenschaftsredakteur Steven Hartig über das Buch sprechen. Christina Möller ist Vertretungsprofessorin für Soziologie an der Fachhochschule in Dortmund.

Im Interview geht es u.a. um die größten Hürden, denen Arbeiterkinder auf dem Weg zur Professur begegnen, was Politiker*innen tun könnten, damit der soziale Aufstieg in der Wissenschaft einfacher wird, und um die Frage: Was können Studierende aus Arbeiter*innenfamilien für ihren persönlichen Aufstieg aus der Lektüre des Buches lernen? Christina Möller erklärt auch, warum Bildung nicht die einzige Lösung sein kann und warum es – so eine Prognose des Buches – künftig sogar immer weniger Arbeiterkinder auf Professuren geben könnte.

Gemeinsam mit Julia Reuter, Markus Gamper und Frerk Blome hat Christina Möller das Buch herausgegeben, erschienen ist es im Bielefelder transcript Verlag. 438 Seiten kosten Euch 28 Euro. Die Bielefelder Universitätsbibliothek führt das Buch auch als E-Book.