Architektur, Kunst, Wein – Dem Geschmack auf der Spur
Ob in der Musik, bei der Klamottenwahl oder im Restaurant – jeden Tag finden wir uns in Situationen wieder, in denen unterschiedliche Geschmäcker aufeinandertreffen. Zur Diskussion über Geschmack in allen seinen Formen lädt das Zentrum für Ästhetik ein mit dem art/science-Festival “Schlechter Geschmack”. Vom 9. bis 16. November erwarten die Besucherinnen und Besucher Vorträge aus verschiedensten Fachrichtungen. Einige der Referentinnen und Referenten haben uns vorab einen Einblick in ihre Vorträge gegeben.
Gute und schlechte Bausünden in der Architektur
Egal ob der große graue Klotz oder die breite Glasfront – die Architektur in unseren Innenstädten scheint oft nur so danach zu schreien, das Diskussionsthema Nummer 1 zu sein. Verschandelt sie die Stadt oder kann sie sie auch einzigartig machen?
Mit diesem architektonischen Spannungsfeld zwischen guten und schlechten Bausünden beschäftigt sich die Architekturhistorikerin und Urbanistin Turit Fröbe. Sie findet: eine wirklich gute Bausünde zeugt von Mut und Wiedererkennungswert – erkennbar meist dadurch, dass sie im Volksmund einen markanten Namen erhalten. Im Interview erzählt sie unter anderem, was für sie den Unterschied zwischen guten und schlechten Bausünden ausmacht.
Das Spannungsfeld zwischen Kitsch und Kunst
Rund um den Kitsch in der Kunst dreht sich der Vortrag von Wolfgang Braungart. An der Uni Bielefeld hat er zum Beispiel zu allgemeiner Literaturwissenschaft und Kulturwissenschaft gelehrt. Das besondere an kitschigen Werken in der Kunst: sie sind deutlich zugänglicher und provozieren dadurch, dass sie dem Betrachter oder der Betrachterin nicht zwingend zum Nachdenken bringen will.
Im Interview erzählt er, was den großen Sammelbegriff “Kitsch” charakteristisch ausmacht.
Der wortwörtliche Geschmack – Prozesse beim Schmecken
Berauschend wird es im Vortrag “Wein und Wissenschaft”. Erhard Wischmeyer, Mediziner an der Medizinischen Fakultät OWL, erklärt die physiologischen Prozesse beim Schmecken. Ergänzt wird der Vortrag durch eine Weinprobe und die Erläuterung von gesellschaftlichen Unterschieden aus der soziologischen Perspektive.
Was genau passiert, wenn der Wein die Zunge berührt, erläutert er im Interview.