Weibliche Zeichentrickfiguren oft übersexualisiert
Mit Wespentaillen und Sanduhrfiguren, so würden weibliche Zeichentrickfiguren im Kinderfernsehen häufig dargestellt. Diese Einschätzung haben Forschende der Uni Rostock auf einer Tagung des Zentralinstituts für das Jungend- und Bildungsfernsehen vorgestellt. Bei über der Hälfte der untersuchten Figuren liege das Verhältnis von Taille und Hüfte im anatomisch unmöglichen Bereich, so die Forschenden. Der sogenannte Taille-Hüfte-Quotient liege bei Kindern normalerweise bei einem Wert von eins, der niedrigste anatomisch mögliche Wert liege bei rund 0,7. Figuren aus den untersuchten Serien liegen laut der Studie zum Teil deutlich unter diesen Werten. Der niedrigste Quotient liegt demnach bei 0,2. Die Forschenden warnen, dass übermäßig sexy dargestellte Figuren negative Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl von Mädchen haben könnten, die sich die Serien anschauen. Männliche Zeichentrickfiguren würden dagegen realistischer dargestellt. Als Grund für ihre Beobachtung nennen die Forschenden, dass hauptsächlich Männer an der Entstehung von Kinderserien beteiligt sind und somit männliche Fantasien dominierten.