Corona: Studierende fordern späteren Semesterbeginn – Uni Bielefeld noch unentschlossen

Studierende in Deutschland fordern, dass wegen des Corona-Virus Vorlesungen ausfallen sollten. Gegebenenfalls müsse der Semesterbeginn verschoben werden, meint der freie Zusammenschluss von Student*innenschaften. Auch die Uni Bielefeld diskutiert aktuell das weitere Vorgehen und bereitet sich auf Alternativen wie eLearning vor.

Angesichts des Corona-Virus sollte das Sommersemester in diesem Jahr erst später starten, forderte gestern die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften. Der freie Zusammenschluss von Student*innenschaften hat sich den Forderungen der sächsischen Studierenden angeschlossen. Vor allem sollte der Umgang mit dem Virus den Studierenden möglichst wenig Nachteile bringen. Dafür sollten Anwesenheitspflichten aufgehoben werden und Prüfungsleistungen in den kommenden Monaten freiwillig sein.

Es dürfe niemand gezwungen sein, in einem Hörsaal mit hunderten Menschen eine Klausur zu schreiben. Gleiches gelte für den Aufenthalt in Bibliotheken – deshalb sollten auch die Abgabefristen für Hausarbeiten verlängert werden, so die Studierenden. Sollte das Virus den Lehrbetrieb langfristig einschränken, sei zudem eine verlängerte Zahlung von Bafög nötig.

Uni Bielefeld noch unentschlossen

An der Uni Bielefeld tagt aktuell täglich ein Krisenstab. Dort werde auch diskutiert, ob und wie der Studien- und Lehrbetrieb bei einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus stattfinden kann, teile Ingo Lohuis, Sprecher der Universität Bielefeld auf Anfrage von Hertz 87.9 mit. Eine Entscheidung gebe es dazu aber noch nicht.

Eine so weitreichende Entscheidung wie eine Verschiebung des Semesterstarts könne nur in Abstimung mit dem Wissenschaftsministerium getroffen werden. “Entsprechende Gespräche in Düsseldorf finden in Kürze statt”, kündigte Lohuis an.

Währenddessen seien die Fakultäten aufgefordert worden, zu prüfen, wie sie für eventuelle Übergangszeiten auf Home-Office umstellen können. Entsprechende technische Angebote für eLearning, Vorlesungsaufzeichnungen und Live-Streaming stünden den Fakultäten zur Verfügung.

Bafög-Anpassungen gefordert

Damit Studierenden bei möglichen Verschiebungen des Semesterbeginns keine finanziellen Nachteile entstehen, fordert das Deutsche Studentenwerk eine Kulanz-Regelung für das Bafög. Ansonsten könnten Studierende in ein finanzielles Loch fallen. Das Studentenwerk schlägt vor, die Zeitverschiebung bis zum tatsächlichen Semesterstart offiziell und verbindlich als vorlesungsfreie Zeit zu deklarieren. Denn diese Zeit werde nicht auf die Regelstudienzeit angerechnet und so könne das Bafög problemlos weiter gezahlt werden.