Potential für rechte Mobilisierung bei Demos gegen Pandemiemaßnahmen
Demos gegen pandemiebedingte Einschränkungen finden besonders bei Rechten Unterstützung, aber auch bei Menschen aus der politischen Mitte, die sich von der Politik nicht vertreten fühlen. Das ist das vorläufige Ergebnis einer repräsentativen Studie von Forschenden des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Jede fünfte der befragten Personen habe demnach Verständnis für die Proteste, über die Hälfte hiervon verortet sich selbst in der politischen Mitte. Etwa ein Drittel der Protest-Befürwortenden gibt an die AfD wählen zu wollen, ein weiteres Drittel fühle sich durch gar keine Bundestagspartei repräsentiert. In dieser Gruppe sehen die Forschenden ein hohes Mobilisierungspotential für rechte Gruppierungen. Besonders, da diese auch deutlich häufiger rechte Versschwörungserzählungen für plausibel hielten.
Die Anfälligkeit für solche Verschörungserzählungen sei außerdem das Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen den politisch mittigen protestbefürwortenden gegenüber den protestablehnenden Personen.
Unter politisch linken Befragten sank die Zustimmung zu den Protesten deutlich seit dem Erstarken der Rechten und „Querdenken“-Bewegung, von anfangs über 20% auf weit unter 10%.