Neue Erkenntnisse über die Temperatur der Jupiteratmosphäre

Bisher konnten Astronomen die Temperatur des Jupiters nicht erklären. Neue Messungen lösen nun das Rätsel. Die obere Jupiteratmosphäre ist mehrere Hundert Grad zu warm für die schwache Sonneneinstrahlung. Es muss also eine zusätzliche Energiequelle des größten Planeten des Sonnensystems geben, von der die Atmosphäre geheizt wird. Trotz verschiedener Ideen ließ sich die Wärmequelle der oberen Atmosphäre bislang nicht identifizieren. Neue Messungen von Astronomen der Universität Boston, die im Wissenschaftsblatt „Nature“ veröffentlicht wurden, zeigen das der Großen Roten Fleck rund 1300 Grad heißer ist als die restliche Atmosphäre. Der Große Rote Fleck in der Jupiteratmosphäre ist mit zwei Erddurchmessern der größte Sturm des Sonnensystems und tobt seit Jahrhunderten. Die Forschenden vermuten, dass der Große Rote Fleck von unten beheizt wird und dies ein starker Hinweis auf eine Kopplung zwischen Jupiters unterer und oberer Atmosphäre ist. Am wahrscheinlichsten sei, dass entweder Schall- oder Gravitationswellen die Atmosphäre von unten aufheizen.