Erstmals Ähnlichkeiten zwischen Schizophrenie und Demenz entdeckt

In einer Studie des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie und der Ludwig-Maximilian Universität München konnten die Wissenschaftler*innen nachweisen, dass bei ca. 40% der Schizophrenie-Patient*innen große Überschneidungen zu einer Variante von Demenz bestehen. Über 100 Jahre nachdem der Begriff „Dementia praecox“ – zu deutsch frühzeitige Demenz – verworfen wurde, gibt es nun Anhaltspunkte, die für das Phänomen sprechen. Der Psychiater Emil Kraepelin hatte damit Ende des 19. Jahrhunderts versucht eine Anhäufung von Fällen zu beschreiben, in denen jüngere Patient*innen sowohl Symptome von Demenz als auch Schizophrenie zeigen. Beide Erkrankungen werden in den gleichen Regionen des Gehirns verortet und führen zur Veränderung der Persönlichkeit und Verhaltensweise der Betroffenen. Die behaviorale Variante von frontotemporaler Demenz betrifft oft jüngere Menschen und wird in der Anfangsphase häufig mit Schizophrenie verwechselt. Die Ergebnisse der Untersuchung könnten jetzt eine Erklärung dafür liefern, warum sich insbesondere der Zustand von jüngeren Schizophrenie-Patient*innen mit demenzähnlichen Symptomen verschlechtert. Die Forschenden hoffen, dass durch ihre Erkenntnisse zukünftig genauere Diagnosen und somit größere Heilungschancen möglich sind.