Diskriminierung: Weniger Hilfe, weil Kopftuch?

Menschen helfen Frauen mit Kopftuch offenbar weniger als Frauen, die ihr Haar offen tragen. Das zeigt eine Studie von US-Forschenden an 30 deutschen Bahnhöfen. In ihrem Experiment hatten die Forschenden getestet, wie häufig Menschen am Bahnsteig verschiedenen jungen Frauen halfen, die eine Tüte Orangen fallen ließen. Handelte es sich bei der betroffenen um eine offenbar deutschstämmige Person, bekam sie in etwa 85 Prozent der Fälle Hilfe. Handelte es sich um eine Frau mit augenscheinlichem Migrationshintergrund, so bekam sie in ähnlichem Maße Hilfe, wenn sie kein Kopftuch trug. Frauen mit Kopftuch, deren Aussehen auf einen Migrationshintergrund schließen ließen, wurde nur in etwa drei Vierteln der Fälle geholfen. Die Forschenden schließen daraus, dass im Umgang mit Zugewanderten die Religion eine größere Rolle spielt als die Herkunft.