Der Mensch verließ Afrika früher als gedacht

Der Mensch verließ Afrika früher als bislang angenommen. Wie ein Forschungs-Team aus Israel im Fachmagazin Science beschreibt, haben sie die ältesten Fossilien des Homo sapiens außerhalb Afrikas entdeckt. Der in einer Höhle gefundene Oberkiefer sei 177.000 bis 194.000 Jahre alt. Der Fund belege, dass unsere Vorfahren Afrika mindestens 50.000 Jahre früher verlassen hätten als gedacht. Der Homo sapiens könnte damit im Nahen Osten länger Kontakt mit dem Neandertaler und anderen archaischen Menschenformen gehabt haben. Ob sich die Einwanderer von vor 200.000 Jahren dauerhaft im Nahen Osten etablierten, sei aber unklar. Da das Klima in dieser Region zwischenzeitig immer wieder ungemütlich trocken geworden sei, könne es sein, dass der Homo sapiens mehrfach neu aus Afrika einwanderte statt eine dauerhafte Population zu bilden. Lange Zeit schien erwiesen, dass der Homo sapiens erst vor rund 200.000 Jahren entstand und vor 60.000 Jahren aus Afrika in die Welt hinauszog. In den letzten Jahren haben aber immer wieder neue Fossilfunde diese Zeitplanung stark durcheinander gebracht. Unter anderem wurden ein 300.000 Jahre alte Homo-sapiens-Relikte in Marokko und 80.000 Jahre alte Fossilien anatomisch moderner Menschen in China gefunden.