Anwärter*innen für katholische Theologie-Professur sehen Prüfung durch den Vatikan kritisch

Anwärter*innen für eine Professur in katholischer Theologie empfinden das Verfahren des Vatikans zur Lehrzulassung als intransparent und Angst machend. Laut einer Studie des Zentrums für angewandte Pastoralforschung der Ruhr-Universität Bochum passen die Anwärter*innen ihre wissenschaftliche Arbeit und ihr Privatleben darum an die Erwartungen des Vatikans an. Sie forschen und publizieren beispielsweise weniger zu kirchlich kontroversen Themen. Auch halten sie die eigene Lebensform lieber geheim und verschieben Lebensentscheidungen wie die Gründung einer Familie auf die Zeit nach dem Erhalt der Lehrbefugnis. Gerade jüngere Menschen würden sich in ihrer wissenschaftlichen und kirchlichen Positionierung einschränken, auch wenn die kirchlichen Einwände seit den 1990er-Jahren immer weiter gesunken seien. Um eine Professur in katholischer Theologie übernehmen zu dürfen, brauchen Anwärter*innen neben wissenschaftlichen Qualifikationen auch eine Lehrerlaubnis des Vatikans.